Der letzte Abspann
Filme über das Sterben, den Tod und die Trauer, was könnte uns dazu bringen, deshalb ins Kino zu gehen?
Der lateinische Satz „Memento mori“ – bedenke, dass du sterben wirst – weist uns darauf hin, dass jedes Leben endlich ist und regt uns an, bewusster im Moment zu leben. Der Tod ist Teil unseres Lebens, wir alle werden irgendwann sterben.
Jedoch wird das Thema oft verdrängt und tabuisiert, oft sind wir sprachlos. Es gibt aber Möglichkeiten Einfluss zu nehmen, Wünsche zu äußern, zum Beispiel zu lebensverlängernden Maßnahmen oder zu selbstbestimmtem Sterben, zu Bestattungsart, Ablauf der Trauerfeier oder testamentarischen Verfügungen. Wenn wir uns mit dem Tod beschäftigen, wird klar, dass auch die Trauer zum Leben gehört. Nicht nur die direkten Zugehörigen der Verstorbenen betrifft dieses Thema, sondern auch uns alle als Freund*innen, Kolleg*innen, Nachbar*innen - als Gesellschaft.
Die Filme beleuchten Themen wie assistiertes, selbstbestimmtes Sterben, Trauerbegleitung und Entscheidungen zur Bestattung oder Trauer aus queerer Perspektive. Wir möchten diesen Themen Raum geben und euch herzlich zum Austausch und Nachdenken einladen.
Filme
Basierend auf dem gleichnamigen Roman von Bestsellerautorin Jasmin Schreiber, erzählt Regisseurin und Drehbuchautorin Eileen Byrne in Marianengraben eine zu Herz gehende Geschichte über den Tod und darüber am Leben zu bleiben. Im Anschluss laden wir euch ein, bei Snacks und Getränken mit uns ins Gespräch zu kommen.
Robert Widmer-Demuth, liebevoll „Röbi” genannt, ist ein Mann, der Zeit seines Lebens für andere da war und nun mit derselben Hingabe seinen letzten Weg geht. Er weiß, dass er bald sterben wird. Statt sich gegen das Unvermeidliche zu wehren, nimmt Röbi den Tod an, ohne die Liebe am Leben zu verlieren.
In seinem bisher wohl persönlichsten Film erzählt Christophe Honoré vom schmerzhaften Erwachsenwerden eines Teenagers, der erst nach und nach eine Sprache für seine Wut und Trauer findet. Mit anschließendem Gespräch mit Trauerbegleiterin Katja Schmiederer
Jacqueline Jencquel (74) lebt ein komfortables Leben in einer prächtigen Wohnung in Saint-Germain. Abgesehen von ein paar altersbedingten Beschwerden ist sie bei guter Gesundheit. Und doch hat Jackie beschlossen, zu sterben. Im Anschluss: Gespräch mit dem Arbeitskreis „Selbstbestimmtes Sterben“.
Lesung aus dem Sachbuch „Vom ersten bis zum letzten Atemzug“ von Ellen Matzdorf, in dem sie das Wunder der Geburt und die Auseinandersetzung mit dem Tod aus eigenen Erfahrungen heraus vereint. Mit musikalischer Begleitung von Nina Witt.
Wie steht man Menschen in Extremsituationen zwischen Leben und Tod bei? Mati, eine junge Krankenhauskaplanin, navigiert zwischen spiritueller Berufung und den Härten des Krankenhausalltags. Sie sucht ihren Weg zwischen dem Wunsch, zu helfen, Zweifeln am jüdischen Glauben und ihren eigenen Traumata. Nachgespräch mit dem HakOLnoa-Team.