Über den Film
Amoralische Superreiche jagen arme Sans Papiers in einem Spiel um Leben und Tod. In diesem Film sind Tatortreiniger:innen mehr als einmal gefragt. Denn Patriarch Amon Maynard (Laurence Rupp) würde keinem Tier etwas zuleide tun, Menschen allerdings schon. Und so jagt dieser amoralische Superreiche beliebige Personen in einem Spiel auf Leben und Tod. Für seine Work-Life-Balance. Er ist sich sicher, straffrei alles tun zu können, was er will. Um dieses Mindset geht es, von Leuten wie Elon Musk, Jeff Bezos und Donald Trump, der, bevor er 2016 zum Präsidenten der USA gewählt wurde, prahlte: »Ich könnte mitten auf der Fifth Avenue stehen und jemanden erschießen und ich würde keine Wähler:innen verlieren.«
Man lernt schnell: Alle wissen, was sie tun. Mehr oder weniger sind wir alle verführbar, Mitmenschen zu quälen. Geld ist kein Selbstzweck, sondern die Macht des Geldes verleiht die Möglichkeit, sich freizukaufen von Schuld und Sühne.
In ihrer Satire zeigen Daniel Hoesl und Julia Niemann: Grausamkeit ist Lustgewinn aus dem Leiden der Anderen. Das Regieduo macht aus ihrem Fasziniertsein von der Welt der oberen Zehntausend kein Hehl und scheut auch vor Grenzüberschreitungen nicht zurück. Für das Kino ist das ein Glücksfall. VENI VIDI VICI hält der privilegierten Wohlstandsgesellschaft und der Unberührbarkeit der Reichen und Mächtigen den Spiegel vor. Weitwinkelaufnahmen erzeugen Distanz und formulieren eine sarkastische Anklage von Dekadenz und Whitewashing durch Achtsamkeits- und Diversitätsrhetorik. Ein Spiel mit der Lust am Verbotenen – sowie mit der Lust des Publikums. Insofern ist dies ein Film, der uns alle in die Verantwortung nimmt.