Über den Film
Algerien 1957. Aus dem Untergrund heraus geht die „Nationale Befreiungsfront“ (FLN) mit einem blutigen Aufstand gegen die französischen Kolonialherren vor. Die Armee reagiert mit brutaler Folter, Hinrichtungen und massiver Repression gegen die Zivilbevölkerung. Die als "französische Doktrin" bezeichneten Methoden der Aufstandsbekämpfung fanden noch Jahrzehnte später Anwendung in den "schmutzigen Kriegen" in Lateinamerika.
Regisseur Gillo Pontecorvo verzichtet in seiner filmischen Verarbeitung des Algerienkriegs auf eine klassische Dramaturgie ebenso wie auf eine detaillierte Figurenzeichnung. Der Film zeigt Gräueltaten auf beiden Seiten, lässt aber eine grundsätzliche Sympathie für den antikolonialen Befreiungskampf erkennen. In Frankreich wurde der Film deshalb zunächst verboten. Die gesellschaftliche Linke interpretierte ihn seinerzeit als flammendes Plädoyer gegen den Vietnamkrieg. Zugleich wurde der Film bis in die jüngere Vergangenheit hinein aufgrund seines dokumentarischen Charakters – es kommen Laiendarsteller und Handkameras an Originalschauplätzen zum Einsatz – zu militärischen Ausbildungszwecken präsentiert, etwa in der US-Armee zur Vorbereitung auf den Irak-Einsatz.
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Laufzeit: seit dem 11. Januar 2022
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