Panzerkreuzer Potemkin

Regie: Sergej Eisenstein |
Sowjetunion | 1925 | 70 Min.
Panzerkreuzer Potemkin

Über den Film

Mit seinem zweiten Langspielfilm schuf Sergej Eisenstein 1925 den Prototypen des russischen Revolutionsfilms, der sich um den russischen Volksaufstand im Jahre 1905 dreht. Filmgeschichtlich wird PANZERKREUZER POTEMKIN als Meilenstein auf dem Gebiet der filmischen Montage eingeordnet: die über siebenminütige Sequenz auf der Hafentreppe von Odessa zählt zu den berühmtesten Szenen der Filmgeschichte. Dieses Jahr feiert der Film sein 100-jähriges Jubiläum, das wir zum Anlass für einen ganz besonderen Abend im Cine k genommen haben:

Chris Jarrett hat eine Komposition zu Eisensteins Stummfilm geschrieben, deren ganz eigenständige, teils durchkomponierte, teils improvisierte Partitur die antimilitaristische Botschaft Eisensteins unterstreicht. Seine Musik ist aber weit mehr als nur Begleitung zum Film – sie wirkt auf eine ganz persönliche Art kommentierend und ergreift Partei für die Unterdrückten.

Vor fast genau 40 Jahren, im Mai 1985, begann Chris Jarrett, der in Oberlin Conservatory, (USA), Klavier studiert hatte, und in den 80er Jahren an der Uni Oldenburg lehrte, seine Karriere als Pianist und Komponist mit dem Klavierballett „Für Anne Frank“ im Oldenburger Staatstheater. Nun, 40 Jahre später, gastiert er im Cine k. Wir freuen uns sehr auf das Wiedersehen mit Chris Jarrett, der nach dem Film für ein öffentliches Gespräch über den Film und seine Musik, aber auch über seine Zeit in Oldenburg und seinen Werdegang zur Verfügung steht.

 

ohne Sprache

Sergej Eisenstein

Aleksandr Antonow, Grigori Aleksandrow, Wladimir Barski

FSK 12

Die Komposition folgt vom Anfang bis zum Ende Eisensteins suggestiver Montage. Zugleich gelingt es Jarrett, die gelegentliche Sentimentalität, die weihnachtsmärchenhafte Schwarzweißmoral des Films zu relativieren: Wenn der Anführer der Rebellen tot ist, spielt der Pianist keinen Trauermarsch, sondern eine verzagte, tieftraurige Ballade – wo Eisenstein einige Zeit braucht, um von der Weinerlichkeit der Totenklagen wieder wegzukommen, ist Jarret schon weiter, aus der Ballade ist ein unaufdringlicher, schwermütiger Blues geworden. Dann verbünden sich die Proletarier von Odessa mit den Matrosen des Panzerkreuzers – die Musik nimmt die gewalttätigen Baßschläge vom Beginn der Revolution wieder auf. Eine perfekte Filmpatitur, technisch und emotional erstklassig gespielt.

taz

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Laufzeit: seit dem 03. Mai 2025

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