Noch bin ich nicht, wer ich sein möchte

Regie: Klára Tasovská |
Tschechien, SVK, AT | 2025 | 90 Min.
Noch bin ich nicht, wer ich sein möchte

Über den Film

Nach der Niederschlagung des Prager Frühlings 1968 versucht die junge Fotografin Libuše Jarcovjáková mit ihren Bildern den Zwängen des repressiven tschechoslowakischen Regimes zu entkommen. Sie will herausfinden, wer sie sein möchte, und geht dafür auf die Straßen von Prag, in verstaubte Kneipen, zur Nachtschicht in eine Druckerei, in die Communities der Roma und vietnamesischen Migrant*innen. Schnappschüsse von Nacktheit, Sex und Alkohol wechseln sich ab mit Bildern von Lethargie und Restriktionen. Als sie wegen Fotos aus einem Schwulenclub Probleme mit der Polizei bekommt, geht Libuše eine Scheinehe ein und zieht nach Berlin. Doch auch die neue Welt ist voller Hindernisse. Mit ihrem letzten Geld fliegt sie nach Tokio, wo ihr der Durchbruch als Modefotografin gelingt. Aber das ist nicht das Leben, das Libuše leben will. Sie kehrt erst nach Berlin und später nach Prag zurück. Ihre Rückschläge und Erfolge, ihre Gefühle und Beziehungen und ihre nie endende Suche nach sich selbst sind festgehalten in ihren Bildern und Tagebüchern.

In welcher Welt lebe ich? Wer bin ich? Wie möchte ich leben? Aus Libuše Jarcovjákovás Werk von zehntausenden Negativen und dutzenden Tagebüchern hat die tschechische Regisseurin Klára Tasovská einen poetischen Filmessay montiert. „Noch bin ich nicht, wer ich sein möchte“ erzählt von einem besonderen Künstlerinnenleben und einer bewegenden Reise in die Freiheit, die sich über sechs Jahrzehnte spannt und von der sowjetisch „normalisierten“ ČSSR der späten 1960er und frühen 70er über das Ost-Berlin der 80er bis ins Prag nach dem Fall des Eisernen Vorhangs und von heute führt.

 

 

 

Tschechisch/Englisches OmU

Klára Tasovská

FSK keine Angabe

Ihr persönliches Narrativ, die Suche nach Identität, innerer Freiheit, und ein Unwille sich anzupassen, bilden nicht nur die Inspiration für ihren künstlerischen Ausdruck, sondern für ihr ganzes Leben. Weiterhin ist Libušes herausstechende Fähigkeit, Probleme von Frauen ehrlich und offen anzusprechen, etwas ganz Besonderes. Für mich ist sie die ideale Protagonistin, deren Geschichte eine Vielzahl universeller Themen und persönlicher Konflikte miteinschließt. Auch wenn Libuše diese Dilemmata schon vor vielen Jahren beschäftigten, bleiben sie bis heute sehr relevant.

Klára Tasovská (Regisseurin)

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Laufzeit: seit dem 10. März 2025

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