Less than kosher

Essen nach koscherer Vorschrift, Bräuche oder ein Leben, das Gott gefällt sind der Sängerin Viv völlig egal. Aber ihre Karriere stagniert und zwingt sie zurück ins Haus ihrer Mutter und deren Patchwork-Familie. Schlimmer noch: Sie soll in der Synagoge als Kantorin einspringen, die sie nicht mehr betreten hat, seit sie von ihrer eigenen Bat Mizwa wegrannte.

Nur widerwillig besucht Viv einen Gottesdienst und fühlt sich dort wie eine Außenseiterin: im Band-Shirt, übernächtigt und lustlos. Doch sobald sie anfängt zu singen, spüren alle sofort, dass sie „rûaḥ“ hat – eine besondere Energie, den göttlichen Atem.Ehe sie sich versieht, wird die tätowierte Frau, die eine Vorliebe für Schinken hat und kaum Hebräisch spricht, vom Rabbi für religiöse Feiern als Sängerin engagiert. Im Singen blüht sie auf, ihr Leben – der Film – verwandelt sich in ein Musical

In Höchstgeschwindigkeit landet Viv in einer neuen Lebenssituation, in der die vorübergehende Haltlosigkeit so beängstigend wie berauschend ist. Von ihrer kleinen Schwester bekommt sie den Weg zum Social-Media-Star geebnet, sie bandelt mit dem Sohn des Rabbis an und entdeckt nach und nach bei Brit Mila und Schiwa, dass ihr Gesang mehr ist, als aneinander gereihte Töne. Diese Culture Clash Dramedy ist witzig, gefühlvoll und einfach nur schön.