Jud Süß

Regie: Veit Harlan |
Deutschland | 1940 | 98 Min.
Jud Süß

Über den Film

Der jüdische Finanzbeamte Joseph Süß Oppenheimer wird 1733 vom württembergischen Herzog Karl Alexander an den Hof berufen, um dessen maßlosen Lebensstil zu finanzieren. Seinen Einfluss nutzt Oppenheimer, um den Judenbann in Stuttgart aufzuheben. Das tugendhafte, deutsche Gegenbild zu Oppenheimer liefern der Staatsrat Sturm, dessen Tochter Dorothea und ihr Verlobter Faber. Als Oppenheimer alles daransetzt, Dorothea zur Frau zu nehmen, kommt sein gewissenloser sowie gewalttätiger Charakter zum Vorschein.

JUD SÜSS gehört zu einer Reihe von antisemitischen Propagandafilmen, die im nationalsozialistischen Deutschland um 1940 im staatlichen Auftrag produziert wurden. Der Hetzfilm nimmt die historische Person Joseph Süß Oppenheimer (1698-1738) zum Ausgangspunkt, um dessen Arbeit am Hof Herzog Karl Alexanders in einer geschichtsverfälschenden Weise darzustellen. Oppenheimers Figur erfüllt in Veit Harlans Spielfilm antisemitische Stereotype des skrupellosen, macht- und geldgierigen Juden, der selbst vor der Vergewaltigung einer „arischen“ Frau nicht zurückschreckt. Die Betonung eines Sexualverbots zwischen Juden und Nichtjuden nimmt Bezug auf die Nürnberger Rassegesetze bzw. das Blutschutzgesetz im Nationalsozialismus, die historisch begründet und gerechtfertigt werden sollten. Der Film betreibt Täter-Opfer-Umkehr, in dem Oppenheimer zum Schuldigen erklärt, obwohl er in Realität aufgrund von judenfeindlichen Anschuldigungen als Sündenbock hingerichtet wurde.

Reichspropagandaminister Joseph Goebbels persönlich gab den Spielfilm in Auftrag und überwachte seine Entstehung. Am 5. September 1940 wurde JUD SÜSS auf den Filmfestspielen in Venedig unter
großem Beifall des deutsch-italienischen Publikums uraufgeführt. Bekannte Schauspieler*innen wie Heinrich George und Kristina Söderbaum spielten unter der Regie von Veit Harlan die Hauptrollen. „Jud Süß“ wurde in Deutschland zu einem Publikumserfolg, der bis 1945 mehr als 6,2 Millionen RM einspielte.

Die Veranstaltung ist Teil der Reihe "Philosophie & Film" und wird mit einer Einordnung durch den Historiker Bill Niven und einer anschließenden Diskussion begleitet.

Deutsch

Veit Harlan

FSK keine Angabe

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Laufzeit: seit dem 12. November 2024

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