Ein nasser Hund

Regie: Damir Lukačević |
Deutschland | 2020 | 103 Min.
Ein nasser Hund

Über den Film

»Für die Araber bin ich Jude, für die Deutschen ein Kanake und für die Juden ein Terrorist aus dem Wedding«, so beschreibt der 16-jährige Iraner Soheil seine Lebensrealität in Berlin. Nach dem beschaulichen Göttingen ist nun der Wedding sein Zuhause, eine Szene, die ihm gänzlich fremd ist. Schnell freundet er sich mit einigen türkischen und arabischen Jugendlichen aus der Gang von Husseyn an und verliebt sich in das türkische Mädchen Selma aus der Parallelklasse. Was Soheil seinen Freund*innen verschweigt: er ist kein Muslim, sondern Jude...Als er sich outet, stößt er auf Ablehnung, die Situation droht zu eskalieren.

Das Drama basiert auf dem gleichnamigen autobiografischen Roman von Arye Sharuz Shalicar. Darin beschreibt der Deutsch-Iraner seine schwierige Jugend zwischen muslimischen Gangs, Hip-Hop- und Graffiti-Kultur und jüdischer Identität. Shalicar ist 2001 nach Israel ausgewandert, dort hat er sein Studium abgeschlossen und eine Familie gegründet. Heute ist er als Regierungsmitarbeiter im Bereich internationale Beziehungen tätig. Shalicar schreibt u.a. als Kolumnist für die NWZ.

Der Film ist in den bestimmenden Rollen mit Lai*innen besetzt, die sich zum Großteil selber spielen. Dadurch gewinnt der Film eine große Authentizität bei gleichzeitiger dramatischer Schärfe.

Deutsch

Damir Lukačević

FSK 12

Zusammen mit Fatih Akins stimmiger Wolfgang-Herrndorf-Bearbeitung Tschick (2016) und Faraz Shariats queerem Wunderwerk Futur Drei (2020) dürfte „Ein nasser Hund“ zu den besten deutschen Kinobeiträgen über junge Erwachsene aus den letzten fünf bis zehn Jahren gehören.

kinozeit

In der Romanverfilmung „Ein nasser Hund“ verleugnet der Sohn iranischer Geflüchteter seine jüdischen Wurzeln, um Teil einer Gang zu werden. Daraus entsteht ein bemerkenswertes Stück Jugendkino.

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Laufzeit: seit dem 08. Oktober 2021

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