Über den Film
Der Film thematisiert die Entwicklung des I.G.-Farben-Konzerns von 1930 bis 1948, also von der Wahlunterstützung Hitlers über die Rüstungsproduktion und Giftgasherstellung für die Konzentrationslager im Dritten Reich bis hin zur versuchten Rehabilitierung im Nachkriegsdeutschland. Im Mittelpunkt der Handlung stehen der Geheimrat Mauch (Paul Bildt) und der Chemiker Dr. Scholz (Fritz Tillmann). Mauch, der die ‚Rat der Götter‘ genannte Führungsetage des Konzerns leitet, geht es um Expansion und Gewinnmaximierung um jeden Preis. Dr. Scholz ist ein Mitläufer, der aus Angst um Stellung und Familie die Augen vor der Wahrheit verschließt. Erst 1948 bricht er sein Schweigen, als eine verheerende Explosionskatastrophe in Ludwigshafen beweist, dass der Konzern sich trotz Verbotes wieder mit Sprengstoffen befasst.
„Der Rat der Götter“ ist der erste deutsche Nachkriegsfilm, der neben der Verantwortung der Wissenschaft ausdrücklich den Zusammenhang von Kapitalismus und Nationalsozialismus in Form eines Lehrstücks zum Gegenstand machte. Er basiert auf einer 1947 veröffentlichten Dokumentation und den Akten der Nürnberger Prozesse. Die Musik steuerte Hanns Eisler bei. Während der Film in der damaligen BRD verboten wurde, erhielt das Filmteam um Kurt Maetzig den Nationalpreis I. Klasse in der DDR. In der Tat beruht die Faschismusanalyse auf der staatsoffiziellen sowjetischen Doktrin. Ob Maetzigs antifaschistischer Film dadurch selbst in Richtung Propaganda kippt, wäre im Anschluss u.a. anhand der Filmästhetik zu diskutieren.
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Laufzeit: seit dem 23. Januar 2024
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