Über den Film
Studis haben freien Eintritt. Bitte im Vorraus reservieren! Mit anschließender Diskussion.
Eine Fremdenlegion und ihre Praktiken von Drill und Gehorsam sowie ihr Verhältnis zur einheimischen Bevölkerung in Djibouti bilden die Kulisse des Films von Claire Denis. Er steht in einer kritischen Tradition französischer Filme zur Thematik der Fremdenlegion etwa bei Godard. Denis nimmt eine postkoloniale Aktualisierung des Ausgangsstoffs vor, denn anders als in früheren Fremdenlegionärsfilmen und anders als in dem Buch 'Billy Budd' von Hermann Melville, auf dem der Film lose basiert, ist das Setting ein Nach-Koloniales.
Die Arbeit in der Fremdenlegion, die teilweise fast die Ästhetik eines Videoclips besitzt, und der filmgeschichtlich schon fast klassische Konflikt zwischen einem Ausbilder und einem rebellischen Neuling wird so zur filmischen Reflexionsfläche für zeitgenössische Debatten. Das betrifft neben dem Thema Postkolonialismus nicht zuletzt den Konflikt zwischen Homoerotik und Homophobie in der männlich formierten Militärarbeit, wie es der französische Originaltitel - Beau Travail - schon andeutet. Dabei stellt sich auch ein klassisches Dilemma des (Anti-)Kriegsfilms neu, nämlich inwieweit Film in der Ästhetisierung von - hier wortwörtlich nackter - Gewalt auch dann eine voyeuristische Haltung einnimmt, wenn das in kritischer Absicht geschieht.
Tickets
Laufzeit: seit dem 14. September 2021
Es können keine Vorstellungen gefunden werden.