Über den Film
mit Regiegespräch!
Nitzan, Ido und Frisch sind um die 17 und unternehmen mit ihrer Klasse die Reise, die für viele junge Israelis einen Übergangsritus darstellt. In Polen besuchen sie die Gedenkstätten ehemaliger deutscher Vernichtungslager, versuchen, die Geschichte ihrer Vorfahren, ihres Landes an den konkreten Orten des Völkermords an Juden und Jüdinnen besser zu verstehen. Auch ein Schoah-Überlebender begleitet sie: Yosef, der Opa von Frisch, erzählt den Jugendlichen von seiner Kindheit und Jugend. Das ist emotional belastend, sogar überfordernd – für ihn, für seinen Enkel, für die Betreuer*innen. Selbst im Reisebus wird jede freie Minute mit Anatevka oder Schindlers Liste gefüllt. Doch die Jugendlichen haben auch anderes im Kopf, es wird gesungen, gelacht und gelästert. Denn die Schüler_innen sind jung, abenteuerlustig und verliebt – meist in die falsche Person – und interessieren sich nach dem Pflichtprogramm vor allem für Partys.
Regisseur Asaf Saban fängt mit viel Gespür für jugendliche Befindlichkeiten die Widersprüche dieser besonderen Klassenfahrt ein. Wie kann man Geschichte in diesem Rahmen vermitteln? Wird Betroffenheit hier zum bloßen Ritual, vielleicht sogar unter Gruppenzwang? Bleiben genügend Zeit und Raum für die individuelle Reflektion? So zeigt der fein beobachtende Film, wie die Reise die Teenager emotional mitnimmt, zuweilen überfordert und doch eine wichtige Etappe zu ihrem Erwachsenwerden darstellt.
Text: Kira Taszman
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Laufzeit: seit dem 27. Januar 2024
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