Über den Film
Pier Paolo Pasolinis Verfilmung des Matthäus-Evangeliums erzählt die Geschichte vom Leben, Sterben und der Auferstehung Jesu Christi in ebenso ungewöhnlicher wie formal strenger Manier. In seiner Inszenierung, die sich fast ausschließlich an den originalen Wortlaut der Bibel hält, erscheint Gottes Sohn als unversöhnlicher Wanderprediger und Rebell, der arme Bauern und Fischer zur Solidarität mit den Schwachen sowie zum Zorn gegen die Händler und Pharisäer aufruft. Den authentischen Jesus als einen sozialen Revolutionär darzustellen, brachte dem bekennenden Kommunisten und Atheisten Pasolini Bewunderung ebenso wie harsche Kritik ein.
Während biblische Stoffe im amerikanischen Monumentalfilm der 1950er Jahre in pompöser Weise inszeniert wurden – man denke etwa an Cecil B. DeMilles „Die Zehn Gebote“ –, drehte Pasolini mit Laiendarstellern (u.a. dem damaligen Studenten Giorgio Agamben) in den kargen Landschaften Kalabriens. Kontrastiert werden die einfachen Bilder mit einem bunten musikalischen Mix aus u.a. Bach, Mozart, russischen Volksliedern und Gospel. Die an den Film anschließende Diskussion könnte sich die Frage stellen, ob Pasolini seinem Anspruch gerecht wird, den Dingen wieder „ihre Weihe [zu] geben, sie [zu] remythologisieren“, und was das eigentlich mit Kommunismus zu tun hat.
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Laufzeit: seit dem 20. Dezember 2022
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