Über den Film
In der indischen Megastadt Neu-Delhi drängen sich Schweine, Hunde und Affen dicht an dicht mit den Menschen. Hier betreiben die Brüder Saud und Nadeem in ihrem winzigen Keller ein provisorisches Vogelkrankenhaus und kümmern sich mit Hingabe um die Raubvögel, die täglich vom smogverhangenen Himmel fallen. Seit die indische Regierung ein umstrittenes Gesetz eingeführt hat, das Muslime diskriminiert, brennt aber auch unter den Menschen der Baum. Filmemacher Shaunak Sen porträtiert zwei aussergewöhnliche Brüder in einer kollabierenden Stadt und fängt in imposanten Bildern all das ein, was dort – trotz allem – noch immer atmet.
Der Film verwebt die Lebensaufgabe der beiden Männer als Retter von Raubvögeln mit Betrachtungen zur politischen Situation von Minderheiten. Die Kamera kreucht über den Boden, folgt Hunden, Ratten und Insekten auf ihren Wegen durch die Dunkelheit und entwirft so eine Kartografie der Lebenswelten in einer der dichtbesiedelsten Städte der Welt. In faszinierenden Bildern erzählt der Film von einer Stadt, in der Umweltverschmutzung und Ausschreitungen alles Lebendige bedrohen.
Das poetische Werk wurde sowohl am Sundance Film Festival wie auch in Cannes mit dem Hauptpreis als bester Dokumentarfilm ausgezeichnet.
ALL THAT BREATHES ist mit zwei weiteren Filmen (EVIL DOES NOT EXIST und FIRST COW) angedockt an ein Universitätsseminar “Theologie, Film und Koloniale Kontinuitäten", welches die Filme in anschließenden Terminen reflektiert. Bei Interesse zur Seminarteilnahme bitte melden bei: dominik.gautier@uol.de
Seminarzeiten mittwochs 14:00 bis 16:00 Uhr und/oder 16:00 bis 18:00 Uhr.
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Laufzeit: seit dem 10. Dezember 2024
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